Rezension - Das Spiel des Engels

Über den Autor


Carlos Ruíz Zafon wurde 1964 in Barcelona geboren und lebt heute sowohl in Barcelona als auch in Los Angeles. Er hat einen Faible für Drachen und sammelt diese in seiner Heimat Barcelona.
Seit 1994 lebt er unter anderem in LA und konzentriert sich seitdem vollständig auf das Schreiben. Neben dem Verfassen von Romanen ist er auch als Journalist und Drehbuchautor tätig.


Klappentext


Barcelona in den turbulenten Jahren vor dem Bürgerkrieg: Der junge David Martín fristet sein Leben als Autor von Schauergeschichten. Als ernsthafter Schriftsteller verkannt, von einer tödlichen Krankheit bedroht und um die Liebe seines Lebens betrogen, scheinen seine großen Erwartungen sich in nichts aufzulösen. Doch einer glaubt an sein Talent: Der mysteriöse Verleger Andreas Corelli macht ihm ein Angebot, das Verheißung und Versuchung zugleich ist. David kann nicht widerstehen und ahnt nicht, in wessen Bann er gerät – und in welchen Strudel furchterregender Ereignisse …Mit unwiderstehlicher erzählerischer Kraft lockt uns Carlos Ruiz Zafón wieder auf den Friedhof der Vergessenen Bücher: mitten hinein in einen Kosmos voller Spannung und Fantastik, Freundschaft und Liebe, Schrecken und Intrige. In eine Welt, die vom diabolischen Wunsch nach ewiger Schönheit regiert wird. Quelle 


Cover

Das Cover finde ich sehr schön gelungen. Es erzeugt bei mir eine mystisch-melancholische Grundstimmung, die sehr gut zum Inhalt des Romans passt. Obwohl das Cover dem Inhalt nicht eindeutig zugeordnet werden kann finde ich es daher dennoch gut gelungen.


Lieblingszitat

"Der erste Schritt zum leidenschaftlichen Glauben ist die Angst. Die Angst unsere Identität, unser Leben, unseren Rang oder unseren Glauben zu verlieren. Die Angst ist das Pulver und der Hass der Docht." Andreas Corelli


Fazit


Das Buch lässt einen eintauchen in ein Barcelona am Anfang des 20. Jahrhunderts. Davids Vater ist ein vom Krieg geschlagener Mann, der von seiner Frau verlassen ihm einen kleinen Sohn hinterlässt, mit dem er nicht so recht etwas anzufangen weiß. So erlebt man mit wie David ohne Mutter, aber mit einer Liebe zu Büchern aufwächst, durch die er den Zorn seines Vaters auf sich zieht. David erkennt früh seine Liebe zu Büchern, eine Eigenschaft, die ihn uns begeisterten Lesern zunächst sympatisch erscheinen lässt. Das ganze Buch ist aus seiner Sicht geschildert, so dass man sich gut in ihn hineinversetzen kann. Häufig ist man genau wie er verwirrt ob der Begegnungen mit dem mysteriösen Pariser Verleger Andreas Corelli, der ihm immer wieder Besuche abstattet und ihm schließlich ein verlockendes Angebot unterbreitet. Hier zeigt sich eine deutliche Parallele zu Goethe's "Faust", aber ich will nicht zu viel verraten.
Besonders schöne fand ich den Einblick in den Friedhof der vergessenen Bücher. Ich habe „Der Schatten des Windes“ noch nicht gelesen und war damit mit den Gegebenheiten dort noch nicht vertraut. Ich finde die Idee eines solchen Ortes einfach schön.
Insgesamt finde ich die Grundstimmung des Buches sehr düster. David wohnt zunächst in einer heruntergekommenen Absteige und zieht, nach seiner Anstellung bei einem Verlag in das „Haus mit dem Turm“, dessen Geschichte schließlich auch ihn in seinen Bann zieht und sein Verhängnis wird.
Neben der düsteren Stimmung passieren immer wieder merkwürdige Sachen, man muss insbesondere Dialogen genau folgen um einen Überblick über die Geschehnisse zu behalten. Besonders zum Ende hin wird klar, das die Erlebnisse Davids nicht zwangsläufig der Wahrheit entsprechen und das Ende des Buches bringt leider keine erwartete Auflösung all jener mysteriösen Rätsel, welche das Buch einem aufgibt.

Insgesamt fand ich das Buch sprachlich fantastisch. Zafon hat einen unglaublichen Schreibstil, der es schafft einen bereits nach wenigen Seiten vollständig in seinen Bann zu ziehen. Dennoch fand ich das Buch an einigen Stellen langatmig, man hätte gut um mindestens 100 Seiten kürzen können.

Obwohl ich es gut fand, dass das Buch definitiv zum mitdenken anregt und dies sogar fordert, war das Ende für mich ein wenig zu offen. Ich hatte so viele Fragen und am Ende wurde leider keine richtig aufgeklärt und ich frage mich immer noch, was es mit manchen Rätseln nun auf sich hatte. Wer Zafons Schreibstil mag, sollte sich dieses Werk zwar nicht entgehen lassen, es ist aber nur etwas für aufmerksame Leser. Wer einfach nur entspannen will, ist bei diesem Buch fehl am Platz.


Bewertung:

                                               ♥♥♥♥


                                 

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