Rezension "Die Macht des Lichts - Ashaana"


Über die Autorin

Astrid Freese wurde 1969 in Sachsen geboren und trug, kaum dass sie ein paar Wörterlesen konnte, die ersten Bücher aus der Bibliothek nach Hause. 1982 folgten die ersten schriftstellerischen Versuche, die durch Lehre, Studium und die Geburt eines Kindes für einige Jahre ins Abseits gerieten. Mehrere Jahre arbeitete sie anschließend als Datenerfasserin und schrieb für ihre Tochter zahlreiche Kurzgeschichten zum Lesen üben. Heute arbeitet und lebt sie zusammen mit ihrem Lebensgefährten und einer Hündin in einem kleinen, aber wunderschönen Ort in Sachsen-Anhalt. Quelle

Klappentext

Der Kunsthistoriker Colin Lamar zeigt der Welt eine Maske, hinter der er esein wahres Naturell verbirgt. Jahrelang hat er kein Problem damit, das Geheimnis seiner Herkunft zu bewahren, bis er eines Nachts eine junge Frau vor dem Ertrinken rettet. Niemals hat er daran geglaubt, seine Seelengefährtin zu finden, und nun, da sie in seinen Armen liegt, wird ihm sein Geheimnis zum Verhängnis. Die einzige Frau, die er jemals lieben wird, ist ein Mensch, doch er darf ihr nicht sagen, wer er in Wirklichkeit ist, und muss sie deshalb verlassen. Colin kann Kiera nicht vergessen, und als er sie auf der traumhaften Isla del Coco wiedertrifft, gerät sein Entschluss, sich von ihr fernzuhalten, ins Wanken. Aber Colin ist an seinen Eid gebunden, er darf ihn unter keinen Umständen brechen. Muss er erneut die Frau verlassen, die er liebt?

Leseprobe

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Cover

Das Cover würde mir nicht unbedingt ins Auge fallen, sollte ich es im Buchladen sehen, da es aussieht wie viele andere auch. Trotzdem mag ich die Farbwahl, die eine geheimnisvolle Atmosphäre schafft.


Über das Buch

Vor einigen Jahren verlor die Anthropologin Kiera ihren Bruder Peter bei einem Segelunfall, und stürzte sie in Trauer. Seitdem versucht sie vehement, seinen Ruf als Anthropologen wieder herzustellen, der kurz vorher in Mitleidenschaft gezogen worden war. Obwohl sie in der Nacht beinahe selbst ertrunken wäre, beschließt sie, auf die Isla del Coco, auf der sie damals angespült wurde, zurückzukehren. Denn dort wurden uralte Knochen gefunden, die scheinbar die Theorie ihres Bruders bestätigen, die ihn in Verruf brachten. Als sie auf der Insel dem Kunsthistoriker Colin Lamar begegnet, ahnt sie noch nicht, auf welch wundersame Weise ihre Schicksale miteinander verknüpft sind…

Die Erzählperspektive wechselt zwischen den einzelnen Protagonisten hin und her, wodurch man einen Einblick in die verschiedenen Seiten der Geschichte bekommt. Dass man dadurch den einzelnen Protagonisten an Wissen voraus ist, macht es hier nur noch spannender.. Der Schreibstil der Autorin hat mir recht gut gefallen und war flüssig zu lesen. Es hat mich allerdings gestört, dass einige beschreibende Elemente sich zu häufig wiederholt haben, so häufig, wie Kiera Galle geschmeckt hat, wundert es mich, dass ihre Speiseröhre noch keinen Schaden genommen hat.

Einige Charaktere haben mir gut gefallen. Durch die wechselnden Perspektiven hat man einen guten Einblick in das Agieren der verschiedenen Protagonisten bekommen. Erstaunlicherweise erfährt man, bis auf Colin und Kiera, dabei jedoch recht wenig über die Hintergründe der anderen Protagonisten, was sehr schade ist. Kiera und Colin standen natürlich im Vordergrund. Ihre Beziehung hat sich für meinen Geschmack etwas zu schnell entwickelt. In Anbetracht der Tatsache, dass Colin sie schon länger kennt, und weiß, dass sie seine Seelengefährtin ist, finde ich es hier allerdings weit weniger störend, als es sonst der Fall gewesen wäre. Und die Anziehungskraft auf Kieras Seite ist zunächst eher körperlicher Natur, daher war es in Ordnung so.

Die Story hatte einen sehr interessanten Hintergrund, auch wenn ich viele der Zusammenhänge irgendwie nicht ganz verstanden habe. Die Motive sind mir häufig völlig verborgen geblieben. Zudem hat sich alles ziemlich lange hingezogen und richtig in Schwung kam die ganze Story erst gegen Ende.

Fazit

“Die Macht des Lichts – Ashaana“ ist eine romantische Liebesgeschichte mit einer Portion übernatürlichem Charme. Trotz einiger Schwächen und der Tatsache, dass die Geschichte erst recht spät richtig Fahrt aufgenommen hat, hat das Lesen Spaß gemacht und ich war gespannt, auf die Auflösung des Rätsels. Ich bin gespannt, ob es noch einen weiteren Band geben wird, denn das Ende deutet durchaus darauf hin.

Vielen Dank an Lovelybooks.de und den bookshouse-Verlag

Alles Liebe
Eure




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Weitere Infos

Seiten: 446
ISBNs: 9789963524570 (P-Book)
9789963524587 (.pdf)
9789963524594 (.epub)
9789963524600 (.mobi)
9789963524617 (.prc)
E-Book: 3,99 EUR
Print: 15,99 EUR









Rezension "Ivory - Von Schatten verführt"

Über die Autorin

Regina Meißner beschäftigt sich schon seit ihrer Kindheit mit dem Verfassen fantastischer Geschichten, die mit der Zeit immer länger und ausgefallener wurden. Sie studiert Deutsch und Englisch auf Lehramt an der Universität Gießen, auch wenn das Schreiben ihre eigentliche Leidenschaft ist. "

Klappentext

Ivory Laurentis ist seit ihrem vierten Lebensjahr auf der Flucht, denn sie besitzt eine verhängnisvolle Gabe: Sie ist die Einzige, die das Tor nach Embonis öffnen kann, einem Reich bevölkert von seelenlosen Kreaturen, die sich nichts sehnlicher wünschen, als in die Welt der Menschen überzusiedeln. Das Tor muss für immer geschlossen bleiben, doch die Schatten von Embonis sind Ivory dicht auf der Spur. Als sie dem geheimnisvollen Privatermittler Kil begegnet, fühlt sie sich zum ersten Mal in ihrem Leben geborgen. Trotzdem ist er für sie undurchschaubar und ihr Geheimnis jemandem anzuvertrauen bleibt eine große Gefahr

Leseprobe

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Cover

Das Cover von Ivory finde ich sehr schön, ich mag die Farbwahl und die düster-romantische Stimmung. Die langen Haare des Mädchens passen gut zur Beschreibung von Ivory, auch wenn sie wohl nie ein solches Kleid anhatte.


Über das Buch

Seit ihre Eltern gestorben sind, als Ivory vier war, lebt sie bei ihrer Tante. Zusammen sind die beiden auf der Flucht vor den sogenannten Decessaren. Menschenähnlichen Kreaturen, die jedoch alles andere als menschlich sind, und den Menschen ihre Seele rauben. Und sie wollen etwas, dass nur Ivory ihnen geben kann, und jagen sie daher seit Jahren unerbittlich. Als Ivory 19 ist, glaubt ihre Tante, sie nicht mehr beschützen zu können, und heuert den Privatermittler Kilian Aven. Zusammen mit Kil versucht Ivory, endlich ein wenig zur Ruhe zu kommen, doch sie ist noch lange nicht außer Gefahr…

Wir erleben die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Ivory, und bekommen so einen sehr guten Eindruck ihrer Persönlichkeit. Durch ihre langen Jahre auf der Flucht ist Ivory, zu Recht, regelrecht paranoid geworden, und achtet auf jedes kleinste Anzeichen auf Gefahr in ihrer Umgebung. Da sie mit ihrer Tante ständig umziehen musste, hat sie keine Freunde, und es fällt ihr sichtlich schwer, soziale Kontakte zu knüpfen. Sie hat sich sehr in sich selbst zurückgezogen, und es war schön zu beobachten, wie sie im Laufe der Geschichte nach und nach aufgetaut ist.

Auch die anderen Charaktere waren interessant, insbesondere natürlich Kil, der mit seinen jungen Jahren schon viel Erfolg in seinem Beruf gehabt zu haben scheint. Zuerst ist Ivory ihm gegenüber sehr zurückhaltend und misstrauisch, was sich natürlich im Laufe der Zeit ändert. Aber Kil ist auch wirklich sehr mysteriös und ich habe sein Verhalten oft nicht verstanden. Da war man als Leser genauso misstrauisch wie Ivory und hat auf alles zu achten versucht.

Die Idee der Geschichte fand ich sehr gut. In Ivorys Familie wird eine Gabe vererbt, und momentan ist sie das Tor nach Embonis, der Welt der Decessaren. Damit die Welt vor den Kreaturen sicher ist, ist Ivory auf der Flucht, doch die Decessaren sind ihr immer dicht auf der Spur. Die Umsetzung fand ich auch gut, Regina Meissner hat einen sehr schönen Schreibstil und man konnte gut mit der Protagonistin mitfühlen. Zwischenzeitlich hat es sich aber doch ein bisschen gezogen und Ivorys Misstrauen und auch ihr zum Teil unbedachtes Handeln haben mich manchmal ein bisschen gestört. Und auch mancher Verdacht von Ivorys Seite hätte gar nicht aufkommen können, wenn Kil sich ein bisschen anders verhalten hätte, da wär sein Leben mit Ivory gleich leichter gewesen. .

Fazit

Alles in allem war „Ivory –Von Schatten veführt“ trotz einiger kleiner Schwächen ein tolles Debüt, und ich bin, insbesondere nach dem Ende, sehr gespannt auf den zweiten Teil. Und wer sich nicht gedulden kann, und noch mehr von Regina Meissner lesen will, im Dezember erscheint von ihr „Alytenfluch“ bei Im.press.

Ein großes Dankeschön an Lyx und Lovelybooks.de für das Leseexemplar.




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Weitere Infos


Ivory - Von Schatten verführt
Regina Meissner
ca. 381 Seiten
E-Book
Preis: 4,99 €










Rezension "Die Verborgene"

Über die Autorin

Sarah Kleck, geboren 1984 in Baden-Württemberg, studierte Diplom-Pädagogik, Psychologie und Soziologie an der Universität Augsburg. Heute ist sie als Personalreferentin tätig und lebt mit ihrem Mann in Bad Saulgau in Oberschwaben. „Die Verborgene“ ist ihr erster Roman.

Klappentext

Nach dem plötzlichen Tod ihrer geliebten Schwester ist Evelyn am Boden zerstört. Auch ihre Eltern hat sie vor vielen Jahren verloren. Nun fühlt sie sich ganz allein auf der Welt und sieht kaum noch Sinn in ihrem Leben. Dennoch beschließt sie, hier ihre große Liebe zu finden. Doch vom ersten Moment an verfällt sie den blauen Augen eines Mitstudenten, die sie seltsam in den Bann ziehen. Auch Jareds zur Schau getragenes Desinteresse ändert nichts an ihren Gefühlen. In Evelyns Augen scheinen sie und Jared füreinander bestimmt. Als ihre Liebe endlich erwidert wird, findet Evelyn heraus, dass diese bereits Jahrhunderte zuvor ihren Ursprung nahm. Doch eine alte Prophezeiung ruft ungeahnte dunkle Mächte auf den Plan.

Leseprobe

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Cover

Mir gefällt das Cover recht gut. Ich mag die zarte Farbstimmung und das altehrwürdige Oxford im Hintergrund. Es strahlt etwas geheimnisvolles aus, und der Übergang vom Gesicht der FRrau zu ihren Silhouetten-artig stilisierten Haaren gefällt mir besonders gut.


Über das Buch

Nach dem Tod ihrer Eltern wuchs Evelyn bei ihrer großen Schwester auf. Als diese im Dienst als Polizistin getötet wird, ist sie untröstlich. Glücklicherweise hat ihre Schwester besser vorgesorgt, als ihre Eltern und als Evelyn eine Zusage für ein Psychologie-Studium in Oxford bekommt, beschließt sie, es ihrer Schwester zu Liebe zu versuchen. In Oxford angekommen freundet sie sich mit Sally und Felix an, und auch der geheimnisvolle Jared weckt ihr Interesse. Doch Jared verhält sich merkwürdig und Evelyn hat das Gefühl, verfolgt zu werden. Als sich weitere merkwürdige Dinge ereignen, beginnt Evelyn, Fragen zu stellen und kommt einem jahrhunderte-Alten Geheimnis auf die Spur.

Wir erleben die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Evelyn. Die Autorin hat ihren Schmerz über den Verlust ihrer Schwester sehr schön beschrieben, ohne dabei zu übertreiben und das Thema allzu häufig auszureizen. Man konnte dennoch sehr gut mit ihr mitfühlen, auch wenn sie sich manchmal wie ein naives Dummchen aufgeführt hat. Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen, er war schön beschreibend, und ich konnte mir alles gut vorstellen. Vor allem die Beschreibungen von Oxford fand ich schön, über die Architektur und die alten Gebäude. Ich hoffe ich werde mir das irgendwann mal ansehen können.

Die Charaktere haben mir an ich ganz gut gefallen. Besonders mochte ich Evelyns Freundin Sally. Sie ist eine wirklich nette Person, ein bisschen durchgeknallt, aber durch und durch mit dem Herz am rechten Fleck. Total unsympathisch war mir allerdings Felix, er hatte eine sehr unangenehme, besitzergreifende Art, die mir sehr zuwider war. Dass Evelyn es mit ihm ausgehalten hat, konnte ich wirklich nicht verstehen. Jared war natürlich sehr interessant, er ist der typische geheimnisvolle Held, der natürlich umwerfend aussieht. Trotz dieses Stereotyps mochte ich ihn, er tauchte zum rechten Moment auf und hat sich wirklich bemüht, die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Die Story fand ich gut, und auch das Geheimnis, das Jared wahrt, wurde gut umgesetzt. Wenn man sich mit dem Thema allerdings ein bisschen auskennt, kommt man schon recht schnell darauf, welchen Ursprung dieses Geheimnis hat. Aber vielleicht kommt es auch nur mir so vor, weil ich die Materie kenne. Negativ aufgefallen ist mir hier vor allem, das erst ziemlich spät herausgekommen ist, dass es auch einen Widersacher gibt, den es zu bekämpfen gilt. Dadurch hat es ziemlich lange gedauert, bis man mal wusste, worum es denn tatsächlich geht. Und als man es dann wusste, ging alles sehr schnell und man war auch schon am Ende. Leider blieb dabei das Motiv des Widersachers im Unklaren. Ich hoffe der zweite Band bringt dann ganz viele Antworten.

Fazit

Die Verborgene“ ist ein schöner Debütroman mit einem interessanten Thema. Leider hat es etwas gedauert, bis dass Ganze in Schwung kam, wodurch man sehr lange im Unklaren geblieben ist, worum es überhaupt geht. Dennoch hat mir die Geschichte gefallen, und ich freue mich schon auf den zweiten Teil, in dem es dann hoffentlich so richtig los geht.

Vielen Dank an lovelybooks.de und dotbooks.




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Weitere Infos

ISBN 978-3-95520-703-8, 462 Seiten, dotbooks, 5,99 €








Rezension "Killing Butterflies"

Quelle

Über die Autorin

M. Anjelais, geboren 1993, schreibt seit sie sieben Jahre alt ist und hat mit ihren Geschichten schon zahlreiche Wettbewerbe gewonnen. Killing Butterflies ist ihr Debütroman. Anstatt aufs College zu gehen konzentriert sie sich lieber momentan ganz aufs Schreiben. Sie lebt mit ihrer Familie in Nesco, New Jersey, wo sie gerne zeichnet, Reden schwingt und ihr Leben als glückliche Exzentrikerin genießt. 

Klappentext

Sphinx und Cadence kennen sich seit frühester Kindheit und wachsen fast wie Geschwister auf. Sie – freundlich, aufgeschlossen, ganz normal. Er – charismatisch, attraktiv, extrem begabt. Sie öffnet Herzen. Er tötet Schmetterlinge. Sie ist arglos, er gefährlich. Und doch kommen beide nicht voneinander los.

Das überwältigende Debüt einer Zwanzigjährigen über erste Liebe, Manipulation und das Erwachsenwerden.

Leseprobe

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Cover

Das Cover gefällt mir total gut. Es ist relative schlicht, und dabei doch so ausdrucksstark. Der Schmetterling passt zu Titel des Buches, und die verwendeten Blautöne spiegeln sich auch im Buch wieder. Den Cadence ist ein talentierter Maler und verwendet besonders gerne Blau. Die Gesichter in dem Schmetterling sind mir erst auf den zweiten Blick aufgefallen. Rosa und Blau, Gefühl und Gefühlskälte. Für mich passt das Cover sehr gut, ich finde es sogar schöner als das Englische, obwohl sie sich ja recht ähnlich sind. Ich hab mich allerdings darüber gewundert, dass man den Originaltitel nicht beibehalten hat. Denn der Unterschied zwischen „Killing Butterflies“ und „Breaking Butterflies“ ist ja nicht groß, und man ist bei einem englischen Titel geblieben. Ich hätte den Originaltitel bevorzugt, vor allem auch wegen der schönen Alliteration.


Über das Buch

Als junge Mädchen planten Sarah und Leigh ihre Zukunft, und die ihrer zukünftigen Kinder. Große Teile des Plans gehen auf, und wie geplant bekommt Sarah eine Tochter – Sphinx, und Leigh einen Sohn –Cadence. Die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein, während Sphinx vor Leben und Liebe sprüht, ist Cadence ruhig und talentiert. Die beiden verbringen von Kindesbeinen an viel Zeit miteinander und werden, wie ihre Mütter es geplant hatten, beste Freunde. Als die beiden sieben sind, passiert jedoch ein Unglück, und Sphinx wird beim Spiel mit Cadence verletzt. Ein Ereignis, dass die Eltern wach rüttelt. Leigh und Cadence ziehen weg, und lange haben nur Sarah und Leigh Kontakt. Doch als Sphinx und Cadence 16 sind, erkrankt Cadence, und wünscht sich, dass Sphinx ihn besuchen kommt. Ein Besuch, der über ihre Zukunft entscheiden wird.

Englisches Cover
Wir erleben die Geschichte aus der Ich-Perspektive der 16-jährigen Sphinx. Sie berichtet zunächst über die Ereignisse ihrer Kindheit und über ihre kindlichen Gefühle für Cadence. Schon am Anfang wird schnell klar, dass Cadence „anders“ ist. Er zeigt Verhaltensauffälligkeiten und macht ihr manchmal Angst, dennoch erscheint er Sphinx in seinem Einfallsreichtum und seinem hellen Aussehen auch als strahlende Lichtgestalt.

 Ich kam mir in seiner Nähe immer ein bisschen dumm vor. Ich war einfach zu gewöhnlich, im Gegensatz zu diesem talentierten und gut aussehenden Jungen, der durch das Leben sauste und alle mit seiner Großartigkeit beeindruckte.“ 

Sie merkt schnell, dass er anders ist, kann es aber nicht einordnen, dennoch vergöttert sie ihn. Von den Erwachsenen ist jedoch ihr Vater zunächst der Einzige, der merkt, dass Cadence eine Gefahr darstellen könnte, was durch einen Vorfall ja schließlich auch bestätigt wird. Erstaunlich ist hier, das Sphinx sich erneut auf Cadence einlässt, als er sie Jahre später bittet, ihn zu besuchen. Sphinx ist ein gutes Mädchen, sie ist empathisch und mitfühlend und versucht, immer das richtige zu tun. Natürlich sagt sie nicht „Nein“ zu Cadence, als dieser sich ihren Besuch wünscht. Sie hat Angst vor der Begegnung, aber sehnt sie auch herbei, denn trotz dem Erlebnis in ihrer Kindheit, ist er noch immer ihre Lichtgestalt. 

„Manchmal, dachte ich, ist gewöhnlich besser. Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich merkte: Etwas kann so ungewöhnlich sein, dass es zerstört war, so anders, dass etwas damit nicht stimmte.“

Ich denke Sphinx ist ein Charakter, der die Meinungen der Leser spalten wird. Ich bin selbst nicht sicher, was ich von ihr halten soll. Ich hatte mehr als einmal das Bedürfnis, sie kräftig zu schütteln, weil sie sich immer wieder auf Cadence Spielchen einlässt. Aber auf der anderen Seite ist sie auch stark und hartnäckig. Sie liebt ihn, und sie fürchtet ihn, aber vor allem wünscht sie sich, ihm helfen zu können, und dieser Gedanke treibt sie an. Dennoch verhält sie sich manchmal regelrecht dumm, was Cadence schamlos ausnutzt, und ich stehe ihr mit sehr gemischten Gefühlen gegenüber. 

 „Dass du auf mich gewartet hast. Gehofft hast, irgendwann eine Möglichkeit zu finden, gut genug zu sein, um den Plan zu erfüllen.“ 

Auf der anderen Seite ist da Cadence, der so talentiert und anders ist. In der einen Minute ist er zärtlich, in der nächsten Minute beleidigt er sie oder andere. Sein Focus ist völlig auf sich selbst gerichtet und man versteht ihn nach und nach immer besser. Cadence ist manchmal wirklich angsteinflößend, und sein Verhalten verstörend, aber mir tat er vor allem Leid. Schließlich kann er nichts für seine Kondition.

„Ich brauche keine anderen Leute, Sphinx. Alles, was ich brauche, habe ich hier vor mir, und überall, wo ich stehe, ist heiliger Boden.“

Die Geschichte um Sphinx und Cadence ist eine ziemlich ruhige Geschichte, die sich zügig entwickelt und ist spannend zu lesen ist. Man will unbedingt wissen, wie es weitergeht, und vor allem, wie es Enden wird. Denn welche Absicht Cadence mit Sphinx Besuch verfolgt, wird dem aufmerksamen Leser schnell klar. Letztendlich ist er der logische Part in dieser Geschichte, und Sphinx aufgrund ihrer Emotionalität diejenige, die unberechenbar ist. Die Zahl der Charaktere ist sehr überschaubar und beschränkt sich einen Großteil des Buches auf Sphinx, Cadence, Leigh, Sarah und Vivienne, Leighs Angestellte, so dass man sich sehr gut auf die Gefühlsebene konzentrieren kann.

„Killing Butterflies” behandelt ein sehr interessantes und zum Teil beängstigendes Thema. Die Vorstellung was Menschen wie Cadence schon als Kinder für einen Schaden anrichten können, ist beängstigend. Es zeigt aber auch, wie wichtig es ist, dass Eltern Signale rechtzeitig erkennen, und ihrem Kind Hilfe, und vor allem Grenzen, bieten. Leigh ist hier ein sehr gutes Beispiel. Sie ist eine Mutter, die ihr göttliches Kind über alles liebt. Dabei ist sie ziemlich verblendet und erkennt nicht, dass Cadence eine Gefahr für andere darstellen kann. Sie tut sein Verhalten ab, und bestätigt ihn so auch in seinen falschen Verhaltensweisen. Ein sehr schwieriges Thema

Fazit

Insgesamt war “Killing Butterflies” für mich ein gelungener Roman, der wohl sehr unterschiedliche Meinungen in der Leserschaft hervorrufen wird. Mir hat die Geschichte sehr gefallen, sie war gut zu lesen, aber auch sehr verstörend. Nichts für die zartbesaiteten Gemüter. Natürlich wurde das grundlegende Thema nicht in aller Ausführlichkeit behandelt, aber man darf auch nicht vergessen, dass es sich hier um Unterhaltungsliteratur handelt. Für mich daher ein gelungener Jugendroman.


Vielen Dank an den Chickenhouse-Verlag für das Rezensionsexemplar.




                Meine Bewertung



Weitere Infos

Killing Butterflies
Originaltitel: Breaking Butterflies
M. Angelais
Seiten: 368
Alter: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-551-52071-5
Preis: 16,99 €









Fantasy-Lesenacht die Neunte - Lesen bis Aliens auf der Erde landen



Hallo ihr Lieben,
gleich geht es los mit der Fantasy-Lesenacht, die von der lieben Ines auf ihrem Blog "The call of Freedom and Love" organisiert wird.

Es wird zwischendurch immer wieder Fragen geben, die ich hier in meinem Post beantworten werde.
Insgesamt geht die Lesenacht von 21.00 Uhr bis 3.00 Uhr.

Ich werde heute Nacht in drei Büchern lesen, für die ich momentan an einer Leserunde teilnehme.

Stand zu Beginn:
Imperium der Drachen: Seite 182
Schwarze Tränen: Seite 25
Phoenix - Erbe des Feuers: Seite 267

Endstand:
Imperium der Drachen: Seite 243
Schwarze Tränen: Seite 95
Phoenix - Erbe des Feuers: Seite 332

Gesamtseitenzahl: Immerhin 196 Seiten :-)




Und was lest ihr heute?

Liebe Grüße
Eure


Updates des Lesestatus

22:55 : Schwarze Tränen: Seite 94 damit ist der aktuelle Abschnitt geschafft und ich kann mich dem nächsten Buch zuwenden. Aber vorher gibt es noch einen heißen Tee.

23:43 : Ich brauch erstmal mehr Tee, und Salzstangen. Ich lese jetzt "Imperium der Drachen" und es ist einfach klasse, ich denke es könnte epische Ausmaße annehmen :-D

0:21 : Pünktlich zum nächsten Update habe ich auch den geplanten Leseabschnitt in "Imperium der Drachen"Geschafft und bin nun auf Seite 243. So langsam hab ich Hunger...

1:18 : Ich hab immer noch Hunger, und sol langsam werd ich müde. Zeit für den Hampelmann.

2:10 Ich bin totmüde und meine Augen treten in den Streik. Ich werde jetzt brav schlafen gehen und die letzten beiden Fragen morgen beantworten. Bei "Phoenix - Erbe des Feuers" bin ich jetzt auf Seite 332 und habe damit auch diesen Leseabschnitt beendet. Also habe ich mein Pensum gut geschafft.


Updates der Aufgaben

Fragen/Aufgaben:
~ 21:00 Uhr ~ 
1.) Sieh dir das Cover des Buches an, das du lesen wirst. Such dir erstens einen Gegenstand raus und versuche ihn zu beschreiben ohne ihn zu nennen (Wie beim Spiel "Tabu"). Und zweitens, beschreibe das Buch in einem einzigen Wort.

Es ist groß und über 100 Jahre alt. Außerdem ziemlich bekannt. Es sieht beleuchtet schön aus und wird in Filmen auch gern mal zerstört. Und für alle die auf dem Schlauch stehen: Man findet es in der Stadt der Liebe :-)

Das zugehörige Buch in einem Wort: Faszinierend :-D

~ 21:50 Uhr ~
2.) Welches Buch liest du, gibt es einen bestimmten Grund das du es liest, und was erwartest du vom Buch? Hast du schon vor der Lesenacht darin gelesen oder hast grade erst begonnen?

Ich hab ja oben die Bücher schon gezeigt. Ich lese "Imperium der Drachen", "Phoenix-Erbe des Feuers" und "Schwarze Tränen". In jedem Buch einen Leseabschnitt, damit ich in den Leserunden fleißig weiter mitdiskutieren kann. Ich habe nämlich entdeckt, wie viel Spaß es mir macht, ein Buch mal nicht zu verschlingen, sondern langsam, Abschnitt für Abschnitt zu lesen, und ausführlich mit anderen darüber zu diskutieren.

~ 22:40 ~
3.) Guck dir dein Buchregal an, und zähle 26 Bücher ab. Das Buch das du nun hast - welches ist es, hast du es schon gelesen, und wie fandest du es? + Wieviele Bücher hast du auf deinem SuB, und wann gedenkst du sie endlich von ihren Qualen zu befreien? + Die, die wollen, können gerne ein Foto von dem Buch machen das auf der 26 war, und in ihrem Post einbinden. Ich binde es dann hier ein :)

Buch Nummer 26 ist bei mir der erste Teil der Maze-Runner-Trilogie. Ich habe es bisher noch nicht geschafft, es zu lesen, und habe auch den Film leider noch nicht gesehen.
Auf meinem SuB der auf dem Blog verzeichnet ist, sind gar nicht so viele Bücher, aber der ist leider nicht mehr aktuell. Ich bin ja momentan im Praktikum und bin nur mit den Büchern umgezogen, die noch nicht gelesen waren...ich schätze das in meinem Regal so an die 50 ungelesener Bücher stehen. Aber nach dem PRaktikum hab ich ein paar Wochen frei, dann heißt es SuB-Abbau :-)

~ 23:30 ~
4.) Tippe einen Satz auf, in dem steht was dein Protagonist grade macht. An dem Anfang des Satzes muss das Wort "und" oder "aber", "weil" oder "dann", und am Ende des Satzes ein Komma. Nein, es muss nicht übertrieben viel Sinn machen oder Schlau sein oder wichtig. Denkt einfach dran das am Ende was witziges rauskommen soll, wenn wir alle Sätze am Ende zusammenfügen, und ein Text entsteht. Beispiel: und dann ging sie in den Wald und pinkelte hinter einem Busch,
+ Was machst du um wach zu bleiben und wo liest du am liebsten?

...und er starrte auf den Mann, der mit erhobenem Schwert über ihm stand, 

Ich lese am liebsten in einem gemütlichen Lesesessel...leider hab ich keinen. Daher tut es momentan auch meine Couch aus dem letzten Jahrtausend. Um wach zu bleiben trinke ich schwarzen Tee, und laufe zwischendurch immer mal wieder durch die Gegend :-)



~ 0:20 ~
5.)  Hardcorelesen! Versucht in 50 Minuten so viel zu lesen wie ihr könnt. Keine Kommentare, kein Tee, kein pinkeln. Alles was ihr tun sollt: LESEN! Und Zählt danach die Seiten. + schreib ein schönes Zitat raus.

So, 50 Minuten sind um und ich habe 46 Seiten geschafft

"Ich spüre die Angst, die Wut und die Verzweiflung. Alles paart sich zuu einem dicken Klumpen, der sich in meinem Hals ausbreitet und mir meine Luft zum Atmen nimmt."

~ 1:10 ~
6.) Du wirst mit einer Handschelle 24h an den Charakter geschnallt der als letztes namentlich in deinem Buch erwähnt wird - wer ist es, und wie vertragt ihr euch?

Bei mir wäre das Leon, der Cupido aus "Phoenix - Erbe des Feuers". Ich denke wir würden uns super verstehen, auch wenn er mich sicher in den Wahnsinn treiben würde :-)

7.) Wie findest du das Buch bis jetzt? Bist du kurz vorm einschlafen? Geh auf Seite 109 und nenne den ersten Satz!

Ich finde das Buch "Phoenix - Erbe des Feuers" bisher sehr spannend, und gerade gab es mal wieder den ein oder anderen Knüller.

Der Satz (oder besser die ersten Sätze) lautet: "Natürlich. Sterben wir, gehen wir in Flammen auf und sprühen Funken."

8.) Um nochmal alle zu quälen: Schreibe ein Haiku! Das ist eine japanische Gedichtsform. Sie besteht auf 5 - 7 - 5 Wörtern. Beispiel: Ich denke viel an dich, geh bitte nicht mehr auf die Toilette, ich will was zu essen. Ja, poetisch, ich weiß. Und dann halt was, was zum Buch passt.

Der verlorene Königssohn kehrt zurück
Er trägt Gedanken von Rache in seinem Herzen
Keiner kann dem Drachenfluch entkommen
~ 3:30 ~
9.) Wie fandest du die Lesenacht? Wieviel hast du gelesen? Wie fandest du das Buch? Welche Aufgabe fandest du am besten, welche am schwersten? Gehts du jetzt ins Bett oder wird weitergelesen?

So, auch am nächsten morgen lasse ich mir die Beantwortung der Frage natürlich nicht nehmen.
Am schwersten war definitiv die Aufgabe mit dem Haiku. Sowas mitten in der Nacht zu verlangen ist wirklich gemein :-D
Ich habe ja drei Bücher gelesen und fand alle drei gut. Ganz vorn im Rennen liegt momentan "Imperium der Drachen", es ist super. Insgesamt habe ich 196 Seiten gelesen und bin damit durchaus zufrieden :-)

Rezension - "Im Dienst der Gräfin"

Über die Autorin

Tereza Vanek wurde 1966 in Prag geboren und kam als kleines Kind zusammen mit ihren Eltern nach München. Nachdem sie als Erstklässlerin noch mit dem Lesen auf Kriegsfuß stand, wurde sie schnell zum Bücherwurm und verschlang die üblichen Kinder- und Mädchenbücher sowie – durch ihre Mutter ermuntert – ebenso die Klassiker der Weltliteratur.

Klappentext

1606: Durch eine Seuche zur Waise geworden, gelangt die 17-jährige Emilia in die Dienste der Gräfin Elisabeth Bathory, der mächtigsten Frau Ungarns. Emilia ist glücklich über die Möglichkeit ihrer Berufung zur Gewandschneiderin folgen zu können, doch schon bald überschatten Todesfälle und Misshandlungen das Leben am Hof. Obwohl Emilia in der Gunst der Gräfin steht, die ihre Fähigkeiten schätzt und ihr vertraut, erkennt sie eine dunkle Seite an ihrer neuen Dienstherrin. Als sie sich in Istvan verliebt, der ebenfalls schicksalshaft mit Elisabeth verbunden ist, spitzen sich die Ereignisse dramatisch zu und Emilia gerät in einen lebensgefährlichen Strudel aus seelischen Abgründen und politischen Ränkespielen.

Leseprobe

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Cover

Das Cover finde ich sehr gut gelungen. Das Mädchen entspricht meiner Vorstellung von Emilia ziemlich gut und auch der ländliche Hintergrund passt sehr gut zum Roman. Vor allem gefällt mir auch der Titel, mit diesen blutigen Akzenten. Lobend erwähnen muss ich auch mal, dass das Buch sehr gut verarbeitet ist, und auch nach dem Lesen keine Spur von Leserillen im Buchrücken ist. Und auch die Innengestaltung mit den Schnörkeln und der altmodischen Kapitel-Überschrift war sehr liebevoll aufbereitet.


Über das Buch

Durch Glück und Talent gelingt es der Waisen Emilia in Wien, in die Dienste der ungarischen Gräfin Elisabeth Bathory zu treten und darf mit ihr nach Ungarn reisen. Dort bekommt sie die Chance, sich ihren Traum zu erfüllen und als Gewandschneiderin zu arbeiten. Doch schon bald fällt ihr auf, dass im Haushalt der Gräfin nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Immer wieder sterben Mädchen und hinter dem Rücken der Gräfin planen mächtige Gegner ihren Untergang. Als Emilia sich in István verliebt, der ebenfalls in Elisabeth Diensten steht, verkompliziert sich ihre Lage erheblich, denn nicht alle im Haushalt der Gräfin sinnt ihr gut gesinnt.

Die Perspektive der Geschichte folgt hauptsächlich Emilia, immer wieder gibt es aber auch Szenen, die den Gesprächen der Männer folgen, welche gegen die Gräfin intrigieren. Dadurch merkt man immer, dass sich an der Situation etwas ändert, und Emilia, als Vertraute der Gräfin zunehmend in Gefahr gerät. Außerdem trägt es sehr gut zur Dynamik der Geschichte bei.

Die Charaktere die Tereza Vanek schafft, fand ich sehr interessant. Ihr ist es erstaunlich gut gelungen, vielschichtige Charaktere zu porträtieren, und insbesondere der ambivalente Charakter der Gräfin war sehr faszinierend in Szene gesetzt. Emilia ist eine sehr gelungene Hauptprotagonistin. Sie ist wunderbar unschuldig und manchmal etwas unbedarft. Sie ist außerdem sehr ehrlich, hat viel Mitgefühl, und setzt sich sehr für andere ein. Leider ist sie viel zu gut für die damalige Zeit und ich hatte oft Sorge, dass ihr ihr gutmütiges Wese zum Verhängnis wird. Doch Emilia ist auch sehr diplomatisch und beharrlich und vor allem nicht auf den Mund gefallen. Ihre mutige Art hat mir sehr gefallen.

Neben Emilia spielen natürlich auch noch andere Charaktere eine wichtige Rolle. Obwohl mir viele Charaktere nicht sympathisch waren, was aufgrund ihrer Rolle sicher auch so gedacht war, konnte ich ihren Standpunkt und ihre Handlungen nachvollziehen. Vor allem die Gräfin war wirklich wunderbar dargestellt. Mir persönlich ist es echt schwer gefallen, mich zu entscheiden, ob ich sie nun mag oder nicht. Schwarz und weiß gab es hier nicht, sondern viele Abstufungen von Grau, was sehr authentisch wirkte.

Und auch sprachlich fand ich den Roman sehr gelungen. Vor allem die Dialoge haben mir hier sehr gefallen, ebenso, wie die Beschreibungen der Umgebung. Dadurch hatte ich ein sehr genaues Bild der Kulisse vor Augen, was mir persönlich sehr wichtig ist.

Fazit

Insgesamt ist „Im Dienst der Gräfin“ ein rundum gelungener historischer Roman, der mit Spannung, und vor allem mit tollen und authentischen Charakteren überzeugen kann. Ich habe sehr mit Emilia mitgefiebert und fand vor allem den historischen Hintergrund um die „Blutgräfin“ sehr gut gewählt und umgesetzt.

Ein großes Dankeschön geht an den Drachenmond-Verlag für das Rezensionsexemplar und an meine Mitleser von Leserunden.de. Es war wieder super mit euch :-D




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Weitere Infos

Im Dienst der Gräfin
Tereza Vanek
Historischer Roman
Softcover,
420 Seiten
ISBN: 978-3-931989-81-1
Preis: 14,90 €








[Blogtour] Lillesang - Das Geheimnis der dunklen Nixe - Tag 6

Hallo ihr Lieben,
herzlich Willkommen zu meinem Beitrag in unserer Blogtour zu „Lillesang – Das Geheimnis der dunklen Nixe“ von Nina Blazon. Wer sich die anderen Beiträge noch nicht angeschaut hat, findet diese hier:
 

Ich werde euch heute das Originalmärchen „Die kleine Seejungfrau“ von Hans Christian Andersen etwas näher bringen, welches in Lillesang eine ganz besondere Rolle spielt. Ich persönlich liebe Märchen, habe aber bei meinen Recherchen festgestellt, dass einem doch sehr häufig nur die gekürzten Kinderbuch-Versionen bekannt sind. So hat es mich doch sehr überrascht, dass das Märchen ganze 15 Din A4 Seiten umfasst. Da mir das sehr lang erschien, werde ich euch eine von mir gekürzte Version den Märchens präsentieren. Insbesondere die Dialoge und den letzten Abschnitt, den ich persönlich sehr wichtig finde, werde ich direkt übernehmen. Und ja, auch meine Version ist immer noch recht lang, aber es ist schließlich ein wunderschönes Märchen, und ich hoffe der ein oder andere mag sich dafür die Zeit nehmen.
Wer Lust hat, ist natürlich herzlich eingeladen, das ganze Märchen zu lesen. Ich verlinke euch dafür gerne meine Quelle. Wem auch mein Text noch zu lang ist, der findet HIER eine "kurze" Zusammenfassung. 
Und wer sich gleich am Anfang wundert, das „Es war einmal…“ gibt es nur bei den Gebrüdern Grimm.


Die kleine Seejungfrau

Gekürzt nach Hans Christian Andersen

Weit hinaus im Meer ist das Wasser so blau, wie die Blätter der schönsten Kornblume, und so klar, wie das reinste Glas.“ An der allertiefsten Stelle des Meeres, lag das Schloss des Meerkönigs, der seit vielen Jahren Witwer war. Doch seine alte Mutter führte ihm den Haushalt und kümmerte sich um seine sechs schönen Töchter. „Die Jüngste war die schönste von allen, ihre Hut war so klar und fein wie ein Rosenblatt, ihre Augen so blau wie die tiefste See, aber wie all‘ die andern hatte sie keine Füße, ihr Körper endete in einem Fischschwanz.“ Im Garten des Schlosses hatte jede der Prinzessinnen einen kleinen Fleck im Garten, den sie nach ihren Wünschen gestaltenkonnte, und die Jüngste gestaltete ihren so rund wie die Sonne und bepflanze dieses mit roten Blumen, auf dass diese der Sonne gleichen. Und von den Sachen, die von gestrandeten Schiffen stammen, erwählte sie sich lediglich die Mamorstatue eines Knaben, die sie in ihrem Garten platzierte.
Für sie gab es keine größere Freude als von der Menschenwelt zu hören, und so erzählte ihr die alte Großmutter alles, was sie über Schiffe, Städte, Menschen und Tiere wusste. „Wenn Ihr Euer fünfzehntes Jahr erreicht habt,“ sagte die Großmutter, „dann sollt ihr die Erlaubnis erhalten, aus dem Wasser empor zu tauchen, im Mondschein auf der Klippe zu sitzen und die großen Schiffe, die vorbei segeln, zu sehen, Wälder und Städte werdet Ihr dann erblicken!“. Eine nach der anderen wurden die Schwestern fünfzehn Jahre alt, schwammen an die Oberfläche und hatten hunderterlei zu erzählen, als sie zurückkehrten. Der ersten gefiel es am besten, in der ruhigen See zu liegen und von Ferne die Lichter der Stadt zu beobachten, die zweite liebte den Anblick der untergehenden Sonne. Eine jede hatte zauberhaftes zu berichten, doch schon bald verloren sie die Lust an der Welt über dem Meer und sie wurde ihnen gleichgültig und am schönsten fanden sie es zu Hause. Die jüngste jedoch konnte es kaum erwarten. „Ach, wäre ich doch fünfzehn Jahre alt!“ sagte sie. „ Ich weiß, dass ich die Welt dort oben und die Menschen, die darauf wohnen, recht lieben werde.“

Nun kam der Tag, an dem auch sie endlich fünfzehn Jahre alt wurde. Ihre Großmutter putzte sie heraus und endlich durfte auch sie sich auf den Weg an die Oberfläche machen. Auf den Wellen thronte ein großes Schiff mit drei Masten, an dem viele bunte Laternen angezündet waren. Es ertönte Musik und Gesang und als die Wellen sie zum Kajütenfenster empor hoben, erblickte die einen wunderschönen Prinzen, der dort auf dem Schiff seinen Geburtstag feierte. Doch noch während die kleine Seejungfrau das Treiben durch die kleinen Fenster beobachtete, konnte sie spüren, wie sich die Wellen stärker zu heben begannen, und ein starker Sturm am Horizont aufzog. „ Das große Schiff schaukelte in fliegender Fahrt auf der wilden See, das Wasser erhob sich, gleich großen, schwarzen Bergen, die über die Maste wälzen wollten, aber das Schiff tauchte einem Schwan gleich zwischen den hohen Wogen nieder, und ließ sich wieder auf die aufgetürmten Wasser heben“ Das Schiff konnte dem Sturm nicht standhalten, der Mast brach und das Schiff drohte zu versinken. Die kleine Seejungfrau sah, wie der Prinz in den Tiefen des Meeres zu versinken drohte. „Zuerst war sie ganz vergnügt, denn nun kam er zu ihr hinunter, aber da gedachte sie, dass die Menschen nicht im Wasser leben können, und dass er nicht anders als tot zum Schlosse ihres Vaters hinuntergelangen konnte.“ Seine Arme und Beine begannen bereits zu ermatten, und seine Augen schlossen sich, als sie hinzukam. Sie hielt seinen Kopf über Wasser und ließ sich auf den Wogen treiben. „Die Seejungfrau küsste seine hohe, schöne Stirn und strich sein nasses Haar zurück; es kam ihr vor, als gleiche er dem Mamorbilde unten in ihrem kleinen Garten, sie küsste in wieder, und wünschte, dass er noch leben möchte. Sie brachte den Prinzen in eine kleine Bucht und legte ihn in den feinen Sand in den Sonnenschein. „ Nun läuteten die Glocken in dem großen, weißen Gebäude, und es kamen viele junge Mädchen durch den Garten. Da schwamm die kleine Seejungfrau weiter hinaus, hinter einige hohe Steine, die aus dem Wasser emporragten, legte Seeschaum auf ihr Haar und ihre Brust, sodass niemand ihr kleines Antlitz sehen konnte, und dann passte sie auf, wer zu dem armen Prinzen kommen würde. Es währte nicht lange, bis ein junges Mädchen dorthin kam; sie schien sehr zu erschrecken, aber nur einen Augenblick, dann holte sie mehrere Menschen, und die Seejungfrau sah, dass der Prinz zum Leben zurück kehren, und dass er alle ringsherum anlächelte, aber zu ihr hinaus lächelte er nicht, er wusste ja nicht, dass sie ihn gerettet hatte. Sie fühlte sich sehr betrübt, und als er in das große Gebäude hineingeführt wurde, tauchte sie traurig unter das Wasser und kehrte zum Schlosse ihres Vaters zurück.

Die Prinzessin wurde still und nachdenklich und erzählte ihren Schwestern nicht, was sie an der Oberfläche gesehen hatte. Eines Tages jedoch vertraute sie sich einer ihrer Schwestern an, die es den anderen Schwestern erzählte. Diese wiederum erzählten es ihren nächsten Freundinnen, und eine von ihnen wusste, wer der Prinz war, und wo sein Königsschloss lag. Nun da sie wusste, wo sie wohnte, schwamm sie ein ums andere Mal an die Oberfläche, um den jungen Prinzen zu betrachten, und als sie einmal zwei Fischer belauschte, die wohl von ihm sprachen, war sie froh, ihn gerettet zu haben. „Mehr und mehr fing sie an, die Menschen zu lieben, mehr und mehr wünschte sie, unter ihnen umherwandeln zu können.“
Eines Tages fragte sie ihre Großmutter, ob die Menschen auch sterben müssten, wenn sie nicht ertranken. „Ja,“ sagte die Alte, „sie müssen auch sterben, und ihre Lebenszeit ist sogar noch kürzer, als die unsere. Wir können dreihundert Jahre alt werden, aber wenn wir dann aufhören zu sein, so werden wir in Schaum auf dem Wasser verwandelt. Wir haben keine unsterbliche Seele, die Menschen hingegen haben eine Seele, die ewig lebt und, nachdem der Körper zu Erde geworden ist, steigt sie durch die klare Luft hinauf zu den glänzenden Sternen.“ „Können wir denn gar nichts tun, um eine unsterbliche Seele zu gewinnen?“ „Nein,“ sagte die Alte, „nur wenn ein Mensch dich so lieben würde, dass du ihm mehr als Vater und Mutter wärest; wenn er mit all‘ seinem Denken und all‘ seiner Liebe an Dir hinge, und dem Prediger seine rechte Hand in die Deinige, mit dem Versprechen der Treue hier und in alle Ewigkeit, legen ließe, dann flösse seine Seele in Deinen Körper über, und auch Du erhieltest Anteil an der Glückseligkeit der Menschen. Er gäbe Dir Seele und behielt doch seine eigene. Aber das kann nie geschehen! Was hier im Meer gerade schön ist, Dein Fischschwanz, finden sie dort auf der Erde hässlich, sie verstehen es nun nicht besser, man muss dort zwei plumpe Stützen haben, die sie Beine nennen, um schön zu sein!“
Um die kleine Prinzessin aufzumuntern beschloss die Alte, einen Ball zu veranstalten, und Prinzessin tanzte und sang mit den anderen Meermenschen, und ihre Stimme war die schönste von allen. Doch schon bald gedachte sie wieder dem Prinzen und seiner unsterblichen Seele und beschloss, die Meerhexe, vor der sie sich schon immer gefürchtet hatte, um Rat zu fragen.

Das Haus der Meerhexe stand inmitten eines Waldes aus Polypen, die mit ihren schleimigen Händen nach allem Griffen, was sie erreichen konnten. Es bestand aus den weißen Knochen gestrandeter Menschen. „Ich weiß schon, was Du willst!“ sagte die Meerhexe; „es ist zwar dumm von Dir, doch sollst Du Deinen Willen haben, denn er wird Dich ins Unglück stürzen, meine schöne Prinzessin. Ich werde Dir einen Trank bereiten, mit dem musst Du, bevor die Sonne aufgeht, nach dem Lande schwimmen, Dich dort an das Ufer setzen und ihn trinken, dann schwindet Dein Schweif und schrumpft zu dem, was die Menschen niedliche Beine nennen, ein; aber das tut weh, es ist, als ob ein scharfes Schwert Dich durchdränge. Alle, die Dich sehen, werden sagen, Du seiest das schönste Menschenkind, was sie gesehen haben! Du behältst Deinen schwebenden Gang, keine Tänzerin kann schweben wie Du, aber bei jedem Schritt, den Du machst, ist Dir, als ob Du auf scharfe Messer trätest, als ob Dein Blut fließen müsste. Willst Du alles dies leiden, so werde ich Dir helfen!“
„Ja, das will ich!“ antwortete da die kleine Seejungfrau entschlossen.
„Aber Du mußt mich auch bezahlen!“ sagte die Hexe, „und es ist nicht wenig, was ich verlange. Du hast die schönste Stimme von allen hier auf dem Grunde des Meeres, damit glaubst Du wohl, ihn bezaubern zu können, aber diese Stimme musst Du mir geben. Das Beste, was Du besitzest, will ich für meinen köstlichen Trank haben! Mein eigen Blut muss ich Dir ja darin geben, damit der Trank scharf werde, wie ein zweischneidig Schwert!“
„Aber wenn Du meine Stimme nimmst,« sagte die kleine Seejungfrau, »was bleibt mir dann übrig?“
„Deine schöne Gestalt,“ sagte die Hexe, „Dein schwebender Gang und Deine sprechenden Augen, damit kannst Du schon ein Menschenherz bethören. Nun, hast Du den Mut verloren? – Strecke Deine kleine Zunge hervor, dann schneide ich sie an Zahlungs statt ab, und Du erhältst den kräftigen Trank!“
„Es geschehe!“ sagte die kleine Seejungfrau und die Hexe setzte ihren Kessel auf, um den Zaubertrank zu kochen.
Die Hexe nahm der kleinen Seejungfrau die Zunge und gab ihr den Trank. Diese nahm ihn und schwamm zu des Prinzen Schloss, wo sie sich auf die prächtige Marmortreppe setzte und den Trank zu sich nahm. Der Trank war scharf, und ihr war, als ginge ein Schwert durch ihren zarten Körper, sodass sie in Ohnmacht viel.

Als sie erwachte fühlte sie einen schneidenden Schmerz, aber vor ihr stand der schöne junge Prinz und heftete seine kohlschwarzen Augen auf sie, sodass sie die ihrigen niederschlug. Nackt lag sie vor sich, lediglich eingehüllt in ihr langes Haar.
Der Prinz nahm sie mit in sein Schloss, wo sie gekleidet wurde und die schönste von allen war. Aber als der Prinz sich an dem Gesang der Sklavinnen erfreute wurde sie betrübt, denn sie wusste, dass ihre Stimme weit schöner gewesen war. „Nun tanzten die Sklavinnen niedliche, schwebenden Tänze zur herrlichsten Musik; da erhob die kleine Seejungfrau ihre schönen, weißen Arme, richtete sich auf den Zehenspitzen empor und schwebte tanzend über den Fußboden hin, wie noch keine getanzt hatte; bei jeder Bewegung wurde ihre Schönheit noch sichtbarer, und ihre Augen sprachen tiefer zum Herzen, als der Gesang der Sklavinnen. Jeden Tag wuchs sie dem Prinzen, der sie sein kleines Findelkind nannte, weiter ans Herz, doch sie zur Königin zu machen, kam ihm nicht in den Sinn. „Ja, Du bist mir die liebste,“ sagte der Prinz, „denn Du hast das beste Herz von allen, Du bist mir am meisten ergeben, und Du gleichst einem jungen Mädchen, die ich einmal sah, aber sicher nie wieder finde. Ich war auf einem Schiffe, welches strandete, die Wellen warfen mich bei einem Tempel an das Land, wo mehrere junge Mädchen den Dienste verrichteten; die jüngste dort fand mich am Ufer und rettete mein Leben; ich sah sie nur zweimal; sie wäre die einzige, die ich in dieser Welt lieben könnte, aber Du gleichst ihr, Du verdrängst fast ihr Bild aus meiner Seele, sie gehört dem heiligen Tempel an, und deshalb hat mein gutes Glück Dich mir gesendet, nie wollen wir uns trennen!“
„Aber nun sollte der Prinz sich verheiraten und des Nachbarkönigs schöne Tochter haben.“ So rüstete der Prinz ein Schiff um in das Nachbarland zu reisen. „Ich muss die schöne Prinzessin sehen, meine Eltern verlangen es, aber sie wollen mich nicht zwingen, sie als meine Braut heimzuführen. Ich kann sie nicht lieben, sie gleichet nicht dem schönen Mädchen im Tempel, der Du ähnlich bist; sollte ich einst eine Braut wählen, so würdest Du es eher sein, mein liebes, gutes Findelkind mit den sprechenden Augen.“ Und er küsste sie auf ihren roten Mund, spielte mit ihren schönen, langen Haaren und legt sein Haupt an ihr Herz, sodass dieses von Menschenglück und einer unsterblichen Seele träumte.

Als der Prinz mit seinem Gefolge ins Nachbarland kam, war die Prinzessin noch nicht eingetroffen, denn sie war in einem Tempel erzogen worden, um dort die königlichen Tugenden zu erlernen.
„Die kleine Seejungfrau war begierig, ihre Schönheit zu sehen, und sie musste anerkennen, dass sie eine lieblichere Erscheinung noch nie gesehen habe. Die Haut war fein und klar und hinter den langen, dunklen Augenwimpern lächelten ein paar schwarzblaue, treue Augen.. „Du bist es,“ sagte der Prinz, „Du, die mich gerettet hat, als ich einer Leiche gleich an der Küste lag!“ Und er drückte die errötende Braut in seine Arme. „O, ich bin allzuglücklich!“ sagte er zur kleinen Seejungfrau. „Das Beste, was ich je hoffen durfte, ist mir in Erfüllung gegangen. Du wirst Dich über mein Glück freuen, denn Du meinst es am besten mit mir von ihnen allen!“ Die kleine Seejungfrau küsste seine Hand, und es kam ihr schon vor, als fühle sie ihr Herz brechen.“
Noch am Hochzeitstag bestiegen Braut und Bräutigam das Schiff und alles war Freude und Heiterkeit bis weit über Mitternacht hinaus. Auch die kleine Seejungfrau lachte und tanzte mit Todesgedanken im Herzen. „Der Prinz aber küsste seine schöne Braut, und sie spielte mit seinen schwarzen Haaren, und Arm in Arm gingen sie zur Ruhe in das prächtige Zelt.“

„Es wurde tot und stille auf dem Schiffe, nur der Steuermann stand am Ruder, die kleine Seejungfrau legte ihre weißen Arme auf den Schiffsrand und blickte gegen Osten nach der Morgenröte, der erste Sonnenstrahl, wusste sie, würde sie töten. Da sah sie ihre Schwestern aus dem Meere aufsteigen, sie waren bleich, wie sie; ihre langen, schönen Haare wehten nicht mehr im Winde, sie waren abgeschnitten.
„Wir haben sie der Hexe gegeben, um Dir Hilfe bringen zu können, damit Du diese Nacht nicht sterben musst! Sie hat uns ein Messer gegeben, hier ist es! Siehst Du, wie scharf? Bevor die Sonne aufgeht, musst Du in das Herz des Prinzen stechen, und wenn dann das warme Blut auf Deine Füße spritzt, so wachsen diese in einen Fischschwanz zusammen und Du wirst wieder eine Seejungfrau, kannst zu uns herabsteigen und lebst Deine dreihundert Jahre, bevor Du der tote, salzige Seeschaum wirst. Beeile Dich! Er oder Du musst sterben, bevor die Sonne aufgeht! Unsere alte Großmutter trauert so, dass ihr weißes Haar gefallen ist wie das unsrige, von der Schere der Hexe. Töte den Prinzen und komm' zurück! Beeile Dich, siehst Du den roten Streifen am Himmel? In wenigen Minuten steigt die Sonne auf und dann musst Du sterben!« Und sie stießen einen tiefen Seufzer aus und versanken in die Wogen.
Die kleine Seejungfrau zog den Purpurteppich vom Zelte fort, und sie sah die schöne Braut mit ihrem Haupte an des Prinzen Brust ruhen, und sie bog sich nieder, küsste ihn auf seine schöne Stirn, blickte gen Himmel auf, wo die Morgenröte mehr und mehr leuchtete, betrachtete das scharfe Messer und heftete die Augen wieder auf den Prinzen, der im Traum seine Braut beim Namen nannte; nur sie war in seinen Gedanken, und das Messer zitterte in der Seejungfrau Hand, – aber da warf sie es weit hinaus in die Wogen, die glänzten rot; wo es hinfiel, sah es aus, als keimten Blutstropfen aus dem Wasser auf. Noch einmal sah sie mit halbgebrochenem Blicke auf den Prinzen, stürzte sich vom Schiffe in das Meer hinab und fühlte, wie ihr Körper sich in Schaum auflöste.“

Doch anstatt zu Meerschaum zu werden, stieg die kleine Seejungfrau so leicht wie Luft in den Himmel, wo sie durchsichtige Wesen erblickte. „Zu wem komme ich?“ „Zu den Töchtern der Luft!“ erwiderten die andern. „Die Seejungfrau hat keine unsterbliche Seele, kann sie nie erhalten, wenn sie nicht eines Menschen Liebe gewinnt; von einer fremden Macht hängt ihr ewiges Dasein ab. Die Töchter der Luft haben auch keine ewige Seele, aber sie können durch gute Handlungen sich selbst eine schaffen. Wir fliegen nach den warmen Ländern, wo die schwüle Pestluft den Menschen tötet; dort fächeln wir Kühlung. Wir breiten den Duft der Blumen durch die Luft aus und senden Erquickung und Heilung. Wenn wir dreihundert Jahre lang gestrebt haben, alles Gute, was wir vermögen, zu vollbringen, so erhalten wir eine unsterbliche Seele und nehmen teil an dem ewigen Glücke der Menschen. Du arme, kleine Seejungfrau hast mit ganzem Herzen nach demselben, wie wir gestrebt, Du hast gelitten und geduldet, Dich zur Luftgeisterwelt erhoben, nun kannst Du Dir selbst, durch gute Werke nach drei Jahrhunderten eine unsterbliche Seele schaffen.“
Die kleine Seejungfrau erhob ihre verklärten Arme gegen Gottes Sonne, und zum ersten mal fühlte sie Tränen in ihren Augen. – Auf dem Schiffe war wieder Lärm und Leben, sie sah den Prinzen mit seiner schönen Braut nach ihr suchen; wehmütig starrten sie den perlenden Schaum an, als ob sie wüssten, dass sie sich in die Fluten gestürzt habe. Unsichtbar küsste sie die Stirn der Braut, lächelte ihn an, und stieg mit den übrigen Kindern der Luft auf die rosenrote Wolke hinauf, welche den Äther durchschiffte.
„Nach dreihundert Jahren schweben wir so in das Reich Gottes hinein!“
„Auch können wir noch früher dahin gelangen!“ flüsterte eine Tochter der Luft. „Unsichtbar schweben wir in die Häuser der Menschen hinein, wo Kinder sind, und für jeden Tag, an dem wir ein gutes Kind finden, welches seinen Eltern Freude bereitet und deren Liebe verdient, verkürzt Gott unsere Prüfungszeit. Das Kind weiß nicht, wann wir durch die Stube fliegen, und müssen wir aus Freude über dasselbe lächeln, so wird ein Jahr von den dreihundert abgerechnet, aber sehen wir ein unartiges und böses Kind, so müssen wir Tränen der Trauer vergießen, und jede Träne legt unserer Prüfungszeit einen Tag zu!“



Ich hoffe das Märchen hat euch gefallen, und hier kommen noch die Infos zum Gewinnspiel.

Jeden Tag findet ihr in den Beiträgen ein speziell markiertes Wort. Diese Wörter könnt ihr am Ende der Tour zu einem Lösungssatz zusammensetzen, den ihr dann per Mail an schneefloeckchen89@gmail.com schickt. Bitte schreibt den Lösungssatz nicht in die Kommentare.

Regeln:
1.) Teilnehmer müssen über 18 Jahre alt sein, ansonsten benötige ich eine Einverständniserklärung der Eltern.
2.) Die Adresse wird nur für das Gewinnspiel verwendet und anschließend gelöscht.
3.) Der Gewinner hat 5 Tage Zeit, sich bei mir zu melden, ansonsten verfällt der Gewinn. 
4.) Wir versenden nur innerhalb Deutschlands.
4.) Wir übernehmen keine Haftung, falls der Gewinn auf dem Postweg verloren gehen sollte oder beschädigt wird.
5.) Keine Barauszahlung des Gewinns!
6.) Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Zu gewinnen gibt es zwei Exemplare von Lillesang :-)

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22.11 hier bei mir

Liebe Grüße
Eure