#Tag 5 - „Warum
erinnere ich mich nicht?“ – Vom Umgang mit traumatischen Erlebnissen
Hallo ihr Lieben und herzlich Willkommen zum 5. und letzten
Tag unserer Blogtour zu „In einer Sommernacht wie dieser“.
Nachdem ihr in den letzten Tagen schon Beiträge zu
verschiedenen Themen gelesen habt und gestern bei Bianca die Magie von
Schauplätzen genießen konntet, geht es bei mir heute um ein ernsteres Thema –
nämlich den Umgang mit traumatischen Erlebnissen, und wie diese zum Verlust von
Erinnerungen führen können.
Der Verlust der Erinnerung, oder der Fähigkeit neue
Erinnerungen zu generieren wird als Amnesie bezeichnet. Das Wort stammt aus dem
Griechischen und setzt sich aus den Wortbestandteilen „a“ – „ohne“ und „mnéme“
– „Gedächtnis, Erinnerung“ zusammen (häufig zusammengefasst als „Amnestia“ –
„das Vergessen“). Es gibt verschiedene Arten der Amnesie, wie die anterograde
Amnesie, bei der keine neuen Erinnerungen gespeichert werden können, während
die retrograde Amnesie mit dem Verlust von Erinnerungen einhergeht. Diese Formen
der Amnesie können unterschiedliche Ausmaße annehmen und verschiedenste
Ursachen haben, häufig ein körperliches Trauma wie eine Kopfverletzung oder
auch epileptische Anfälle.
Im Buch geht es aber
eher um die andere Form von Amnesie, der sogenannten psychogenen oder
dissoziativen Amnesie (lat. „dissociatio“ – „Trennung“), die sich auf
psychische Ursprünge zurückführen lässt und meist nicht mit einem
Identitätsverlust, sondern lediglich mit Erinnerungslücken unterschiedlichen
Ausmaßes einhergeht. Auslöser sind meist traumatische Ereignisse und die Verdrängung ein Versuch des Unterbewusstseins, den Geist vor Schaden zu bewahren. Dazu gehören
häufig Trauerreaktionen oder traumatische Erlebnisse wie Unfälle, ebenso wie
Demütigung, Misshandlung oder auch das Begehen einer Straftat.

Dabei werden schmerzhafte Erinnerungen verdrängt oder sogar
ausgeschaltet, zum Teil so frühzeitig, dass das Fehlen dieser Erinnerung der
betroffenen Person häufig nicht einmal auffällt. Je nach Schwere des
traumatischen Erlebnisses können auch begleitende Erlebnisse oder ganze
Zeitspannen von dem Erinnerungsverlust betroffen sein. Zur Veranschaulichung
kann man sich das Gedächtnis als Kommode vorstellen. Die schlimmen Ereignisse
werden in eine Schublade gepackt, die fortan klemmt oder sich gar nicht mehr
öffnen lässt, womit auch alles weggeschlossen ist, was zuvor bereits in der
Schublade war.
Wenn die Betroffenen Situationen ausgesetzt sind, die den
traumatischen Erlebnissen ähneln, kann diese Erinnerungen zurück bringen und
Panikattacken und Ängste auslösen. Deswegen ist eine Therapie in vielen Fällen
sinnvoll, um den Betroffenen Lebensqualität uns Sicherheit zurück zu geben.
Behandelt werden kann eine dissoziative Amnesie mit einer
Psychotherapie, deren Ziel es ist, die verlorenen Erinnerungen zurück zu
gewinnen und wieder in die vorhandenen Erinnerungen einzugliedern. Da Auslöser,
wie schon erwähnt, häufig traumatische Erlebnisse sind, ist hier Vorsicht und
Fingerspitzengefühl gefragt. Und da das auslösende Ereignis häufig unbekannt ist, kann die Therapie sehr langwierig sein. Natürlich ist der Wunsch des Betroffenen, seine
Erinnerung zurück zu gewinnen, ausschlaggebend.
Das Gewinnspiel
Natürlich gibt es auch bei dieser Blogtour wieder etwas für
euch zu gewinnen. Wir haben 10 signierte Exemplare von „In einer Sommernacht
wie dieser“ für euch im Gepäck und ihr könnt ganz einfach in den Lostopf
hüpfen, indem ihr die Fragen zu den jeweiligen Blogtour-Artikeln in den
Kommentaren beantwortet.
Und hier kommt die heutige Gewinnspielfrage:
Was würdet ihr als erstes tun, wenn ihr eine Erinnerungslücke
bei euch bemerkt? (Der Filmriss nach Alkoholkonsum ist hier ausgenommen.)
Teilnahmebedingungen
Ihr habt einen Beitrag verpasst? Kein Problem. Hier kommt ihr
zum Blotourfahrplan.
Quellen:
Poeck, Hack: „Neurologie“, 12. Auflage, Springer Medizin,
2006