Titel: Studierst du noch oder lebst du schon?
Autorin: Tiphaine Rivière
Preis: 19,99 €
Format: Klappbroschur
Seitenanzahl: 184
ISBN: 978-3-8135-0740-9
Meine Wertung: 4/5 Herzchen
Verlag: Random House / Knaus
Will ich kaufen!
Über die Autorin
Tiphaine Rivière weiß, worüber sie schreibt: Nach dem dreijährigen Versuch, ihre Doktorarbeit in Literatur abzuschließen, startete sie den illustrierten Blog „Le bureau 14 de la Sorbonne“ und ihre Karriere als Comic-Zeichnerin. Mit ihrem Debüt landete sie einen Überraschungserfolg, der in mehrere Sprachen übersetzt wird. Rivière lebt in Paris.
Klappentext
Jeanne Dargan wurde gerade als Doktorandin akzeptiert. Zunächst enthusiastisch, dann stoisch, später verzweifelt taumelt sie zwischen ihrem charismatischen, aber wenig hilfreichen Doktorvater, der tiefenentspannten Institutssekretärin und diversen Jobs hin und her. Die Monate vergehen, und weder ihr Freund noch ihre Familie verstehen, warum diese verdammte Abschlussarbeit einfach nicht fertig wird. Noch schlimmer, permanent ist Jeanne mit der Frage konfrontiert: Und was macht man dann damit?
„Studierst Du noch oder lebst Du schon?“ wurde in Frankreich als Entdeckung des Jahres gefeiert. Diese Graphic Novel steht einem Bildungsroman in nichts nach: „Unerbittlich und komisch.“ L‘Obs
Leseprobe
Cover
Das Cover ist bunt und spiegelt ganz gut den Zeichenstil des Comics wieder. Aufgrund der eher blassen Farben ist es aber nichts, was mir im Buchhandel schnell ins Auge gefallen wäre.
Über das Buch
Jeanne hat nach ihrem Studium endlich eine Stelle als Doktorandin ergattert. Doch so eine Promotion, selbst wenn mit Enthusiasmus daran gearbeitet wird, ist komplizierter als Gedacht. Zwischen Lehrauftrag, Finanzierung und jeder Menge Bürokratie bleibt kaum Zeit für das eigentliche Ziel – die Promotion. Und dann wäre da auch noch dieses Ding namens Leben, das bei all dem nicht nur ein bisschen zu kurz kommt.
Im Laufe des Comics verfolgen wir die Entwicklung von Jeanne, die glücklich in einer Beziehung steckt und beschließt, ihren verhassten Job als Lehrerin für die Chance auf eine Promotion aufzugeben. Dabei verfolgt man die Entwicklung der hochmotivierten Jeanne zur zunehmend verzweifelten und auch etwas verlotterten Jeanne, die nicht mehr weiß, wo ihr der Kopf steht. Sehr gut fand ich dabei immer wieder die Übersichtsseiten, nach dem Vergehen einiger Zeit, wo anhand von eingereichten Formularen und Fotos der zunehmende Verfall von Jeanne dokumentiert wurde.
Den Charakter Jeanne fand ich anfangs ein wenig naiv, da sich sich mit vielen Dingen der Promotion scheinbar nicht so wirklich auseinandergesetzt hatte und von vielen Information kalt erwischt wurde. Natürlich hat sie mit der Zeit dazu gelernt, aber vielleicht hätte sie sich einen Teil ihres Kummers ersparen können. Die meiste Zeit hatte ich dennoch viel Spaß beim Lesen, auch wenn man mit der armen Jeanne wirklich mitgelitten hat. Ich war die ganze Zeit so dankbar, dass die Organisation bei uns, zumindest nach meinen Erfahrungen im Naturwissenschaftlichen Bereich, wesentlich unkomplizierter verläuft, wenn auch nicht unbedingt mit weniger Phasen purer Verzweiflung.
Da es sich hier ja um einen Comic handelt würde ich gern auch noch ein paar Worte zum Zeichenstil loswerden. Der hat mir nämlich nicht ganz so gut gefallen. Er hat ausgereicht um die Story gut rüber zu bringen, aber ich bin einfach mehr ein Fan von Detailreichen und realitätsnäheren Zeichnungen, und gerade wenn es um farbige Comics geht hätte es manchmal noch ein bisschen mehr Farbei sein können. Aber das ist natürlich nur mein Geschmack – ich kann mir nicht mal Spongebob anschauen, weil ich dabei die Krise bekomme.
Fazit
Ein unterhaltsamer Comic über die Hürden auf dem Weg zu einer französischen Promotion, der auf witzige Weise in Szene gesetzt wurde und einen mit der armen Jeanne mitleiden ließ. Gut zu empfehlen für arme Doktoranden hierzulande, denn nach meiner Erfahrung geht es uns nicht ganz so schlimm – also Kopf hoch.
Vielen Dank an den Knaus - Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars
Eure
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