Rezension "Steelheart"

Über den Autor

Brandon Sanderson wurde 1975 in Lincoln, Nebraska geboren und lebt heute mit seiner Familie in Provo, Utah. Er studierte englische Literatur und unterrichtet kreatives Schreiben. Seit seiner Schulzeit schreibt er bereits phantastische Geschichten und konnte bereits mit diversen Jugend- und Fantasybüchern (z.B. „Elantris“, „Kinder des Nebels“) überzeugen. Des Weiteren wurde er auserwählt, Roberts Jordans Zyklus „Das Rad der Zeit“ nach dessen Tod zu beenden, woran er von 2009-2013 arbeitete
.
Weitere Informationen findet ihr auf seiner Homepage 

Klappentext

SELBST DER STÄRKSTE GEGNER IST VERWUNDBAR

Nichts ist mehr, wie es einmal war: Die Welt wird beherrscht von den Epics, Menschen mit Superkräften, die sich über jedes Gesetzt stellen. In Chicago hat ein besonders mächtiger Epic namens Steelheart seine Herrschaft errichtet und verbreitet Furcht und Schrecken. Er glaubt sich unbesiegbar – doch er hat nicht mich David gerechnet. Denn für den Achtzehnjährigen zählt nur eins: Rache an Steelheart für den Tod seines Vaters und Freiheit für Chicago! Ein Plan, der ihm alles abverlangen wird...

Leseprobe


Eine Leseprobe findet ihr HIER auf der Verlagshomepage

Cover und Titel

Das Cover finde ich sehr gelungen. Es zeigt einen jungen Mann von hinten inmitten aus einer zerstörten Hölle aus Stahl. Das Thema Stahl ist damit sehr gut aufgegriffen und spiegelt sehr gut die Zustände im inneren des Buches wieder. Der Schriftzug „Steelheart“ hat zudem eine Haptik, die sich sehr gut unter den Fingern anfühlt. Für mich ist das Cover sehr gelungen und nicht einfach 0815.
Den Titel finde ich auch sehr passend, da sich im Leben des Protagonisten David, und somit auch im Roman, alles um den Epic Steelheart dreht. Schön finde ich hier vor allem, dass sich der Verlag entschieden hat, den Originaltitel zu übernehmen und nicht wieder irgendeinen dummen deutschen Titel zu erfinden, der mit dem englischen Titel, oder auch dem Inhalt, gar nichts mehr zu tun hat.

Über das Buch

Erster Satz: „Ich habe Steelheart bluten sehen.“

Seit „Calamity“, einer mysteriösen kosmischen Erscheinung, tauchen immer wieder Menschen mit Superkräften auf. Die meisten dieser sogenannten „Epics“ wiedersetzten sich allen Gesetzen und führten zu einem Bruch der Vereinigten Staaten. Verschiedene mächtige Epics haben das Land unter sich aufgeteilt und errichteten eine Schreckensherrschaft über die Menschen. Die Geschichte des Protagonisten David spielt in Chicago, welches 10 Jahre nach Calamity Newcago heißt und von dem Epic Steelheart, der nun über die Stadt herrscht, vollständig in Stahl verwandelt wurde. Als David 8 war, tötete Steelheart während der Annektierung der Stadt Davids Vater. David entkommt selber nur knapp dem Tod und schwört Rache. Wie besessen sammelt er die nächsten 10 Jahre jegliche Information über Epics, die er bekommen kann, denn jeder Epic besitzt eine Schwäche, die es auszunutzen gilt. Auch der allmächtige und unverwundbare Steelheart muss eine solche Schwäche haben, denn David hat in bluten sehen. Als die „Rächer“ nach Newcago kommen, um einen Epic zu sehen, sieht David seine Change gekommen, sich ihnen anzuschließen und sich mit ihrer Hilfe endlich an Steelheart zu rächen.

David ist ein sehr interessanter Charakter. Er ist zielstrebig und manchmal ein wenig übereifrig. Er kann gut improvisieren, hat keine Ahnung von Frauen und wird hauptsächlich von dem Gedanken an Rache angetrieben. Wie ein Schwamm saugt er alle Infomationen über Epics in sich auf. Dabei bleibt er allerdings immer sehr menschlich und wirft mit witzigen und unpassenden Metapern um sich. Für mich ist er ein wirklich sehr gelungener Hauptprotagonist.

Die „Rächer“ sind eine Untergrundorganisation, die versuchen, einige grausame Epics aus dem Verkehr zu ziehen, sofern sie es schaffen, ihre Schwächen zu ermitteln und sie in einen Hinterhalt zu locken. Zu ihnen gehören die Wissenschaftlerin Tia, die Schützen Cody und Abraham sowie Megan und „Der Prof“. Die Gruppe fand ich ebenfalls sehr passend, da sie aus ganz unterschiedlichen Charakteren bestand, die dem ganzen Geschehen eine gute Dynamik und auch einen gewissen Grad an Humor hinzugefügt haben. Ich finde es sehr schade, dass man im Laufe der Geschichte nicht besonders viel über die einzelnen Charaktere und deren Vergangenheit erfährt. Da die Geschichte aus der Ich-Perspektive von David erzählt ist, ist es allerdings plausibel, dass er diese Dinge nicht wissen darf, um bei einer Gefangennahme niemanden in Gefahr zu bringen, und so finde ich es zwar schade, es bildet jedoch keinen Kritikpunkt. Ich hoffe einfach, dass ihre Geschichten in der Fortsetzung „Firefight“ oder dem Kurzroman „Mitosis“ näher erläutert werden.

Wie schon erwähnt wird die Geschichte aus Davids Sicht erzählt. So erfahren wir anhand seiner Erinnerungen zunächst, was an dem Tag geschah, an dem Steelheart seinen Vater tötete. Anschließend hat man immer einen guten Einblick in seine zum Teil etwas wirren Gedanken und seine Sorgen und Gefühle, die insbesondere bei der Begegnung mit Megan natürlich ein wenig in Aufruhr geraten. Insgesamt finde ich es aber sehr gut, dass es in dem Buch keine dominante Liebesgeschichte gibt und man lediglich einen kleinen Einblick in Davids Gefühle bekommt. Hier zeigt sich deutlich, dass das Buch nicht nur auf eine weibliche Leserschaft ausgerichtet ist, wie das bei vielen anderen Büchern der Fall ist.

Der Schreibstil ist klar und bildlich. Ich fand es besonders gut, das Sanderson Begriffe wie „Calamity“ von den Protagonisten als eine Art Fluch verwendet wird, was ich sehr passend finde. Ganz fantastisch ist auch das Wort „Schlonz“, was wohl so viel wie Dummkopf oder Trottel bedeutet und mir irgendwie gefällt. Insgesamt schafft es Sanderson, dass ich mir Newcago, die Stadt aus Metall in ihrem ewigen Zwielicht sehr gut vorstellen kann. Insgesamt ist die Stimmung im Buch sehr düster und ich hatte das Gefühl einer ständigen Bedrohung, die über den Protagonisten schwebte, was ich sehr passend fand.

Das Ende war für mich passend und sehr zu meiner Freude nicht unbedingt vorhersehbar. Insbesondere auf Steelhearts Schwäche wäre ich nie gekommen. Einziger Kritikpunkt ist für mich, dass die Geschichte insgesamt sehr geradlinig verläuft, aber ansonsten bin ich rundum zufrieden und freue mich, dass ich gerade entdeckt habe, dass es einen Kurzroman gibt und 2015 auch eine Fortsetzung erscheinen wird, auf die ich schon sehr gespannt bin. Es sind noch einige Fragen offen und ich wüsste gern wie es für die Menschen und die Epics weitergehen wird.

Lieblingszitat

„Macht korrumpiert die Menschen, und absolute Macht korrumpiert absolut.“


Fazit

Brandon Sanderson ist mit „Steelheart“ ein sehr guter dystopischer Roman gelungen der mit einer überzeugenden Atmosphäre und überzeugenden Protagonisten überzeugen kann. Die Story ist sehr gut und nicht vorhersehbar. Da sie nicht wie so vieles anderes vor Romantik nur so trieft, ist sie sowohl für männliche als auch für weibliche Leser auf jeden Fall wärmstens zu empfehlen.

Liebe Grüße

        



                      Meine Bewertung




Die Reihe


Band 2 „Firefight“ wir im Januar 2015 erscheinen. Mitosis ist bereits bei Amazon.de als Englischsprachiges E-Book erhältlich J

Weitere Infos


Originaltitel: Steelheart
Originalverlag: Delacorte Press
Aus dem Amerikanischen von Jürgen Langowski
Gebundene deutsche Erstausgabe
Empfohlen ab 14 Jahre
448 Seiten
Preis 17,99€
ISBN: 978-3-453-26899-9



2 Kommentare:

  1. Na :)
    Das Buch hört sich wirklich spannend an. Toll, dass es mal nicht so romantisch ist, sondern einfach mal ein wenig actionreicher. Ist mal eine angenehme Abwechslung.

    *knutschi*

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    1. Hey du,
      also mich hat das Buch auch echt überrascht, weil ich von dem Superheldenthema ja nicht so überzeugt bin. Da die Leute mit den Superkräften hier aber nunmal die Bösen sind, fand ich es super, dass auch ein Haufen sterblicher noch etwas ausrichten kann. Und Brandon Sanderson schreibt toll, ich werde mir definitiv noch ein paar andere Sachen von ihm zulegen.
      :-D

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