Rezension "Killing Butterflies"

Quelle

Über die Autorin

M. Anjelais, geboren 1993, schreibt seit sie sieben Jahre alt ist und hat mit ihren Geschichten schon zahlreiche Wettbewerbe gewonnen. Killing Butterflies ist ihr Debütroman. Anstatt aufs College zu gehen konzentriert sie sich lieber momentan ganz aufs Schreiben. Sie lebt mit ihrer Familie in Nesco, New Jersey, wo sie gerne zeichnet, Reden schwingt und ihr Leben als glückliche Exzentrikerin genießt. 

Klappentext

Sphinx und Cadence kennen sich seit frühester Kindheit und wachsen fast wie Geschwister auf. Sie – freundlich, aufgeschlossen, ganz normal. Er – charismatisch, attraktiv, extrem begabt. Sie öffnet Herzen. Er tötet Schmetterlinge. Sie ist arglos, er gefährlich. Und doch kommen beide nicht voneinander los.

Das überwältigende Debüt einer Zwanzigjährigen über erste Liebe, Manipulation und das Erwachsenwerden.

Leseprobe

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Cover

Das Cover gefällt mir total gut. Es ist relative schlicht, und dabei doch so ausdrucksstark. Der Schmetterling passt zu Titel des Buches, und die verwendeten Blautöne spiegeln sich auch im Buch wieder. Den Cadence ist ein talentierter Maler und verwendet besonders gerne Blau. Die Gesichter in dem Schmetterling sind mir erst auf den zweiten Blick aufgefallen. Rosa und Blau, Gefühl und Gefühlskälte. Für mich passt das Cover sehr gut, ich finde es sogar schöner als das Englische, obwohl sie sich ja recht ähnlich sind. Ich hab mich allerdings darüber gewundert, dass man den Originaltitel nicht beibehalten hat. Denn der Unterschied zwischen „Killing Butterflies“ und „Breaking Butterflies“ ist ja nicht groß, und man ist bei einem englischen Titel geblieben. Ich hätte den Originaltitel bevorzugt, vor allem auch wegen der schönen Alliteration.


Über das Buch

Als junge Mädchen planten Sarah und Leigh ihre Zukunft, und die ihrer zukünftigen Kinder. Große Teile des Plans gehen auf, und wie geplant bekommt Sarah eine Tochter – Sphinx, und Leigh einen Sohn –Cadence. Die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein, während Sphinx vor Leben und Liebe sprüht, ist Cadence ruhig und talentiert. Die beiden verbringen von Kindesbeinen an viel Zeit miteinander und werden, wie ihre Mütter es geplant hatten, beste Freunde. Als die beiden sieben sind, passiert jedoch ein Unglück, und Sphinx wird beim Spiel mit Cadence verletzt. Ein Ereignis, dass die Eltern wach rüttelt. Leigh und Cadence ziehen weg, und lange haben nur Sarah und Leigh Kontakt. Doch als Sphinx und Cadence 16 sind, erkrankt Cadence, und wünscht sich, dass Sphinx ihn besuchen kommt. Ein Besuch, der über ihre Zukunft entscheiden wird.

Englisches Cover
Wir erleben die Geschichte aus der Ich-Perspektive der 16-jährigen Sphinx. Sie berichtet zunächst über die Ereignisse ihrer Kindheit und über ihre kindlichen Gefühle für Cadence. Schon am Anfang wird schnell klar, dass Cadence „anders“ ist. Er zeigt Verhaltensauffälligkeiten und macht ihr manchmal Angst, dennoch erscheint er Sphinx in seinem Einfallsreichtum und seinem hellen Aussehen auch als strahlende Lichtgestalt.

 Ich kam mir in seiner Nähe immer ein bisschen dumm vor. Ich war einfach zu gewöhnlich, im Gegensatz zu diesem talentierten und gut aussehenden Jungen, der durch das Leben sauste und alle mit seiner Großartigkeit beeindruckte.“ 

Sie merkt schnell, dass er anders ist, kann es aber nicht einordnen, dennoch vergöttert sie ihn. Von den Erwachsenen ist jedoch ihr Vater zunächst der Einzige, der merkt, dass Cadence eine Gefahr darstellen könnte, was durch einen Vorfall ja schließlich auch bestätigt wird. Erstaunlich ist hier, das Sphinx sich erneut auf Cadence einlässt, als er sie Jahre später bittet, ihn zu besuchen. Sphinx ist ein gutes Mädchen, sie ist empathisch und mitfühlend und versucht, immer das richtige zu tun. Natürlich sagt sie nicht „Nein“ zu Cadence, als dieser sich ihren Besuch wünscht. Sie hat Angst vor der Begegnung, aber sehnt sie auch herbei, denn trotz dem Erlebnis in ihrer Kindheit, ist er noch immer ihre Lichtgestalt. 

„Manchmal, dachte ich, ist gewöhnlich besser. Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich merkte: Etwas kann so ungewöhnlich sein, dass es zerstört war, so anders, dass etwas damit nicht stimmte.“

Ich denke Sphinx ist ein Charakter, der die Meinungen der Leser spalten wird. Ich bin selbst nicht sicher, was ich von ihr halten soll. Ich hatte mehr als einmal das Bedürfnis, sie kräftig zu schütteln, weil sie sich immer wieder auf Cadence Spielchen einlässt. Aber auf der anderen Seite ist sie auch stark und hartnäckig. Sie liebt ihn, und sie fürchtet ihn, aber vor allem wünscht sie sich, ihm helfen zu können, und dieser Gedanke treibt sie an. Dennoch verhält sie sich manchmal regelrecht dumm, was Cadence schamlos ausnutzt, und ich stehe ihr mit sehr gemischten Gefühlen gegenüber. 

 „Dass du auf mich gewartet hast. Gehofft hast, irgendwann eine Möglichkeit zu finden, gut genug zu sein, um den Plan zu erfüllen.“ 

Auf der anderen Seite ist da Cadence, der so talentiert und anders ist. In der einen Minute ist er zärtlich, in der nächsten Minute beleidigt er sie oder andere. Sein Focus ist völlig auf sich selbst gerichtet und man versteht ihn nach und nach immer besser. Cadence ist manchmal wirklich angsteinflößend, und sein Verhalten verstörend, aber mir tat er vor allem Leid. Schließlich kann er nichts für seine Kondition.

„Ich brauche keine anderen Leute, Sphinx. Alles, was ich brauche, habe ich hier vor mir, und überall, wo ich stehe, ist heiliger Boden.“

Die Geschichte um Sphinx und Cadence ist eine ziemlich ruhige Geschichte, die sich zügig entwickelt und ist spannend zu lesen ist. Man will unbedingt wissen, wie es weitergeht, und vor allem, wie es Enden wird. Denn welche Absicht Cadence mit Sphinx Besuch verfolgt, wird dem aufmerksamen Leser schnell klar. Letztendlich ist er der logische Part in dieser Geschichte, und Sphinx aufgrund ihrer Emotionalität diejenige, die unberechenbar ist. Die Zahl der Charaktere ist sehr überschaubar und beschränkt sich einen Großteil des Buches auf Sphinx, Cadence, Leigh, Sarah und Vivienne, Leighs Angestellte, so dass man sich sehr gut auf die Gefühlsebene konzentrieren kann.

„Killing Butterflies” behandelt ein sehr interessantes und zum Teil beängstigendes Thema. Die Vorstellung was Menschen wie Cadence schon als Kinder für einen Schaden anrichten können, ist beängstigend. Es zeigt aber auch, wie wichtig es ist, dass Eltern Signale rechtzeitig erkennen, und ihrem Kind Hilfe, und vor allem Grenzen, bieten. Leigh ist hier ein sehr gutes Beispiel. Sie ist eine Mutter, die ihr göttliches Kind über alles liebt. Dabei ist sie ziemlich verblendet und erkennt nicht, dass Cadence eine Gefahr für andere darstellen kann. Sie tut sein Verhalten ab, und bestätigt ihn so auch in seinen falschen Verhaltensweisen. Ein sehr schwieriges Thema

Fazit

Insgesamt war “Killing Butterflies” für mich ein gelungener Roman, der wohl sehr unterschiedliche Meinungen in der Leserschaft hervorrufen wird. Mir hat die Geschichte sehr gefallen, sie war gut zu lesen, aber auch sehr verstörend. Nichts für die zartbesaiteten Gemüter. Natürlich wurde das grundlegende Thema nicht in aller Ausführlichkeit behandelt, aber man darf auch nicht vergessen, dass es sich hier um Unterhaltungsliteratur handelt. Für mich daher ein gelungener Jugendroman.


Vielen Dank an den Chickenhouse-Verlag für das Rezensionsexemplar.




                Meine Bewertung



Weitere Infos

Killing Butterflies
Originaltitel: Breaking Butterflies
M. Angelais
Seiten: 368
Alter: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-551-52071-5
Preis: 16,99 €









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